Warum behandelt ein Arzt lieber Privatpatienten?

Viele Ärzte behandeln sowohl Privatpatienten als auch Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung und bieten allen Patienten eine angemessene medizinische Versorgung an. Es gibt jedoch einige Gründe, warum ein Arzt möglicherweise eine Vorliebe für Privatpatienten hat:

Höhere Vergütung: Ärzte erhalten in der Regel eine höhere Vergütung für die Behandlung von Privatpatienten. Die Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) regelt die Abrechnung der ärztlichen Leistungen für Privatpatienten und ermöglicht es den Ärzten, höhere Honorare zu verlangen als die festgelegten Sätze der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies kann für den Arzt finanziell attraktiv sein.

Weniger Bürokratie: Die Abrechnung und Abwicklung mit den gesetzlichen Krankenkassen ist oft mit viel Bürokratie verbunden. Die Bearbeitung von Anträgen, Genehmigungen und Nachweisen kann zeitaufwändig sein. Bei Privatpatienten entfällt dieser zusätzliche Verwaltungsaufwand, da die Abrechnung direkt mit dem Patienten oder dessen privater Krankenversicherung erfolgt.

Mehr Zeit pro Patient: Da Privatpatienten häufig höhere Honorare zahlen, haben Ärzte oft mehr Zeit für sie. Dies ermöglicht es dem Arzt, ausführlichere Untersuchungen und Beratungen durchzuführen, da er weniger Patienten pro Stunde behandeln muss. Dadurch kann eine intensivere Betreuung und eine individuellere Behandlung gewährleistet werden.

Bessere Ausstattung und Komfort: In einigen Fällen können Privatpatienten Zugang zu speziellen Einrichtungen, besseren medizinischen Geräten oder erstklassigen Krankenhäusern haben, die nicht allen Patienten zur Verfügung stehen. Dies kann aufgrund der höheren finanziellen Ressourcen der privaten Krankenversicherung ermöglicht werden.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass die meisten Ärzte eine ethische Verantwortung haben, allen Patienten unabhängig von ihrer Versicherungsart eine angemessene medizinische Versorgung zu bieten. Viele Ärzte bemühen sich, eine ausgewogene Patientenmischung zu haben und behandeln sowohl Privatpatienten als auch Patienten mit gesetzlicher Krankenversicherung.