Politische Bildung - muss ich neutral sein?
Demokratiebildung ist ein zentraler Bestandteil des staatlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags der Schule. Die Landesschulgesetze beschreiben die Ziele.
Du als Lehrkraft sollst demokratische Werte wie Würde und Gleichheit aller Menschen, Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität vermitteln.
Oft fällt das Stichwort „Beutelsbacher Konsens“. Dieser darf nicht mit dem parteipolitischen Neutralitätsgebot des Staates verwechselt werden.
Der Konsens formuliert drei zentrale didaktische Prinzipien politischer Bildung: das Überwältigungsverbot (Verbot der Indoktrination), das Kontroversitätsgebot sowie das Ziel, dass Schüler*innen zur politischen Teilhabe befähigt werden sollen.
Du darfst deine eigene politische Meinung ausdrücken, diese aber nicht als allgemeingültig darstellen. Kontroverse Themen müssen multiperspektivisch behandelt werden.
Wenn es in der Schule um politische Bildung geht, musst du dich nicht neutral verhalten. Es ist wichtig, verschiedene Blickwinkel zu beleuchten.
Du musst auf Basis des Grundgesetzes eine klare Haltung gegen Rassismus, Sexismus, Antisemitismus, Gewaltverherrlichung und menschenverachtende Aussagen zeigen.